Welche Inhaltsstoffe sollten möglichst vermieden werden?


Es gibt eine große Rohstoffpalette, die in der konventionellen Kosmetikindustrie gerne und in großen Mengen verwendet wird. Für die Kosmetikindustrie zählt vor allem, dass die Rohstoffe billig, sicher zu beziehen, leicht zu verarbeiten und stabil sind. Dies geht sehr oft zu Lasten der Qualität. Im Folgenden werden die problematischsten Rohstoffe kurz erläutert.

Paraffine

Paraffine werden aus Erdöl hergestellt und können je nach Verarbeitungsgrad dünn oder dickflüssig, sowie hart sein. Da Paraffine günstiger sind, als Pflanzenöle, werden sie in der konventionellen Kosmetikindustrie fast überall eingesetzt. Ein weiterer Vorteil von Paraffinen ist, dass sie genau auf die jeweilige Rezeptur, bzw. den erwünschten Effekt abgestimmt werden können und immer die gleichen Eigenschaften haben. Das ist bei natürlichen Pflanzenölen nicht der Fall, da Schwankungen der Inhaltsstoffe beziehungsweise deren Mengen bei Naturprodukten nicht vollkommen ausgeschlossen werden können.

Im Pflanzenschutz werden mit Paraffingemischen z.B. Larven von Schädlingen abgetötet, die nach dem Besprühen ersticken. Ferner werden sie z.B. zur Imprägnierung von Holz und zum Wachsen von Skiern eingesetzt. Also überall dort, wo eine geschlossene Oberfläche von Nöten ist.

Genau das aber sollte bei der Haut nicht geschehen. Diese sollte Atmen können, was sie aber nicht kann, wenn ein undurchdringlicher Film auf ihr liegt.

Andererseits lässt sich ein Vorteil natürlich nicht leugnen: Da Paraffin die Haut mehr oder weniger abdichtet, kann die Feuchtigkeit in der Haut auch nicht abziehen, wird also "gespeichert" und die Haut wirkt schön glatt. Ob so aber die Wirkstoffe der Creme noch wirken können, oder die Haut durch diese Behandlung auf Dauer regelrecht abhängig wird und austrocknet, sind andere Fragen.

Selbst Arbeitsschutzcremes, die die Haut versiegeln sollen, können bis zu einem gewissen Grad mit natürlichen Zutaten, z.B. Lanolin und Bienenwachs hergestellt werden. Hier sind der Natur gewisse Grenzen gesetzt. Aber wer will schon normalerweise eine Arbeitsschutzcremes ins Gesicht schmieren?

Zu den erdölbasierten Inhaltsstoffen gehört übrigens auch Vaseline.

INCI: Paraffinum Liquidum, Petrolatum
Erdöl
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Silikone

Silikone sind heutzutage in nahezu jedem konventionellen kosmetischen Produkt, vor allem Haarpflegeprodukten enthalten. Sie sollen das Haar glatt und geschmeidig machen und ein zartes Hautgefühl vermitteln.

Problematisch ist jedoch, dass sich viele Silikone auf Haut und Haaren ablagern und so eine immer dickere Schicht bilden, die sich häufig mit anderen silikonhaltigen Produkten auch nicht mehr vollständig entfernen lässt. Deswegen wird teilweise empfohlen, die Haare ab und zu mit einem normalen Duschgel oder Seife zu waschen, damit die Silikonschicht, die sich mit der Zeit aufgebaut hat, wieder entfernt werden kann.

Befindet sich zu viel Silikon auf den Haaren, wirken sie schlaff und kraftlos. Pflegestoffe können die Haare nicht mehr erreichen. Ähnlich sieht es bei der Kopfhaut aus, die durch die Silikonablagerungen nicht mehr atmen kann. Folge sind trockene Kopfhaut, Schuppen oder andere Irritationen, die bei fortlaufender Behandlung mit silikonhaltigen Produkten meistens nicht behoben werden können. Was nützen die besten Pflegeprodukte, wenn diese keine Chance haben, bis zur Kopfhaut vorzudringen?

Es gibt zwar einige Silikone, die wasserlöslich sind, aber am Besten ist es direkt auf alle zu verzichten, da neben der Haut bzw. den Haaren auch die Umwelt geschädigt wird: Silikone sind nicht biologisch abbaubar und belasten die Gewässer.

Silikone werden im Bau gerne als Dichtmasse oder als Schmiermittel in Kunststoffgetrieben eingesetzt - wollen wir das wirklich in unserer Kosmetik?

INCI: Silikone erkennt man leicht an den Endungen cone (bzw. methicone) und xane. Damit sind die meisten Silikone erfasst. Wer zudem noch auf Dimethiconol, Hydroxypropyl und Trideceth32 achtet, kann sich relativ sicher sein, dass das Produkt keine Silikone enthält.
Silikon
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PEGs

PEGs (Polyethylenglykole) und PEGDerivate haben die vorteilhafte Eigenschaft, Wasser und Fette miteinander verbinden zu können. Es handelt sich also um billige, effektive Emulgatoren, die ebenfalls als Tensid eingesetzt werden können.

Zudem sollen sie die Haut durchlässiger machen, so dass Wirkstoffe besser eindringen können. Damit versprechen sich viele Hersteller konventioneller Kosmetik eine Erhöhung der Wirksamkeit ihrer Produkte von Gesichtscremes, Seifen, Shampoos bis hin zu Zahnpasten.

Genau hier liegt aber das Problem: PEGs machen keinen Unterschied, ob sie die Haut für gewollte Wirkstoffe oder schädliche Nebenstoffe durchlässiger machen. Alles kann eindringen: krebserregende Verunreinigungen der PEGs (z.B. Dioxan), Konservierer, allergieauslösende Duftstoffe, usw. Wenn man bedenkt, dass z.B. das krebserregende Formaldehyd nach wie vor als Konservierer in Kosmetika erlaubt ist, ist ein weitestgehender Verzicht auf PEG umso sinnvoller.

Es gibt einige PEGs, für die es keine echte, gleichwirksame Alternative gibt. Bei Verwendung dieser PEGs ist es umso wichtiger, dass die übrigen Zutaten des Produktes besonders natürlich und unschädlich sind.

INCI: PEGs werden meistens mit Zahlen gekennzeichnet, z.B. PEG40 Hydrogenated Castor, welches aus Riziniusöl hergestellt wird.
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Konservierer

Konservierer Unbedingt vermieden werden sollten halogenorganische Verbindungen, Triclosan, Formaldehyde oder Formaldehydabspalter. Diese verbergen sich hinter Bezeichnungen wie Diazolidinyl Urea, Imidazolodinyl Urea, DMDM Hydantoin Methenamine, Sodium Hydroxymethylglycinate, und vielen weiteren Bezeichnungen. Auch EDTA solle wenn möglich vermieden werden.

Parabene kann man mit dem Konservierer "Paraben K" auch in der selbstgemachten Kosmetik verwenden. Zwar sind auch diese nicht unbedenklich, allerdings ist die Dosierung für eine minimale Haltbarkeit von 3 Monaten wesentlich geringer, als im konventionellen Bereich.
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Farbstoffe

Farbstoffe Kosmetika werden zum Teil mit stark allergenen und schädlichen Farbstoffen eingefärbt. Ein Lavendelshampoo muss z.B. blau bzw. lila sein, damit es den Kunden unter den unzähligen Produkten im Verkaufsregal anspricht. Ein farbloses, gar milchiges Produkt würde in einem klaren Flakon wohl in der Tat ein Ladenhüter werden, wenn es nicht ausdrücklich als "besonders pflegendes Milchschaumbad", oder ähnlich deklariert würde.

Am Besten sind natürliche Farbpigmente, die aus Erde gewonnen werden. Bei CL Nummern, die mit 7 anfangen ist man auf der sicheren Seite.
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Duftstoffe

Die meisten konventionellen Kosmetika, aber auch Waschmittel usw. sind heutzutage sehr stark beduftet. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen allergisch auf die unterschiedlichsten Parfüm und Duftstoffe reagieren.
Duftstoffe
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Bestimmte Tenside

Auch bei den Tensiden ist Vorsicht geboten. Als Faustregel kann man sich merken, dass ein Produkt, welches intensiv schäumt auch aggressive Tenside beinhaltet. Ein Schaumbad, welches mit einer kleinen Menge ein wahres Schaum-Meer prodziert, kann keine positiven Wirkungen für die Haut haben. Daher sollten Tenside nur zum Waschen verwendet werden, aber nicht dazu sich stundenlang darin einzuweichen.
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